material prospects & schau da war ich

material prospects & schau da war ich

Carolin Melia Brendel

material prospects | 2022

Feldforschungen mit dem Körper und der Kamera an drei verschiedenen Bahnhöfen und ihrer Umgebung. So befrage ich mit der Arbeit „material prospects“ das Erleben von Transferinfrastruktur. Kirchberg am Wagram. Hospental. Frankfurt am Main. Sich den Existenzbedingungen von baulichen Verkehrsarrangements aussetzend, verharre ich an diesen Orten wie sie. Schwankend zwischen ihrer Perspektive und der eigenen und dem Dazwischen. Die Diskrepanzen spürend, die sich für soziale, organische Körper an Transitorten ergeben.
Physische Methoden und filmische Mittel gebrauche ich, um die von Marc Augé als Nicht-Orte bezeichneten Plätze zu erfassen und dieses anthropologische Theorem sinnentleerter Funktionsorte ohne Geschichte, Identität und Relation zu hinterfragen. Ich wähle einen anderen Zugang, beginne bei dem Blickwinkel materieller Strukturen. Ethnographisches Vorgehen erweiternd, lasse ich den Raum vom Körper dechiffrieren. Mein Körper als Seismograph, der diesen öffentlichen Raum erfasst, entziffert, deutet, betritt, generiert, beschreibt. Und der filmische Blick, der sich darin verwebt.


schau da war ich | 2022

„Schau da war ich“ stellt ebenso die Frage nach den Aufenthaltsmodi an Transitorten, mit welcher (körperlichen) Präsenz bewohnen und durchqueren wir diese Orte? Wie erinnern wir uns daran? Die Perzeption von Orten realisiert sich manchmal in anfassbarer Gestalt, in Wahrnehmungsformaten. Die Form deutet das Abgebildete, produziert seine Relevanz. Dem Desinteresse an Übergangsorten mache ich ein gängiges Angebot zur Wahrnehmung und Erinnerung.

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