Thomas Renoldner
Zeit wird durch Raumveränderungen sichtbar und Raum durch Schichtungen von Zeit.
Ein Tag: Ein Raum (Markt) ist in vier Zeitzonen vertikal aufgeteilt. In der zweiten Zeitzone ist der lebhafteste Marktbetrieb, links davon wird aufgebaut, rechts weggeräumt und die Straßenfläche sauber gespritzt.
Der Ton wandert vom Morgen (links) über Verkaufsgespräche nach rechts zu den Wassergeräuschen am Ende des Markttages. Menschen wiederholen Arbeitsgesten. Zeit vergeht und verläuft doch simultan. Wohin verschwinden die Menschen an den Rändern der Zeitzonen?
Ein Jahr: Viermal ein Stück Strand an der Adria. Ohne Relationen verschwimmt die Größendimension. Meer und Sand sind immer anders und auch gleich. Es entsteht ein Eindruck von Dauer. Wenn die Sommernutzung mit den bunten Schirmen wieder vorbei ist, bleiben Sand und Meer vielleicht ein Schiff. Zeit und Raum sind bei Thomas Renoldner besonders deutlich an ihren Rändern erfahrbar: hier in der Gleichzeitigkeit der langen Überblendungen.
Tag und Jahr: Zeit Raum Spuren werden jeweils weggespült, nicht gelöscht. Birgit Flos


